Programmübersicht

Filme 2017

Erstmals in der Geschichte des Filmfest Düsseldorf gingen in diesem Jahr über 1000 Kurzfilme aus 90 Nationen ein. Dass dieser Rekord ausgerechnet im Jubiläumsjahr des Filmfest erreicht wurde, freut uns umso mehr. In mehr als 170 Stunden wurden sie gesichtet, besprochen und schließlich zu einem vielfältigen Programm mit 21 Filmen kuratiert. Dies ist das Programm des 15. Filmfest Düsseldorf!

 

Big Sister (13‘ 06‘‘) – Michal Gassner [ISR]

Gili kämpft auf ihre eigene Art um die Rechte der Frau. In einem heftigen Konflikt mit ihrem Bruder stößt sie mit ihrer radikalen Haltung gegenüber Männern an ihre Grenzen.

 

Crash (21‘ 47‘‘) – Hong Heng Fai [MAC]

Kurz vor ihrem 70. Geburtstag verschwindet Chois demenzkranke Mutter spurlos. In seiner Verzweiflung bittet er die allmächtige Facebook-Gemeinde um Hilfe, deren Anteilnahme sich kontinuierlich ins Groteske steigert – Crash hält unserem Leben in den sozialen Netzwerken den Narrenspiegel vor.

 

Les Bigorneaux – The Winkles (24‘ 21‘‘) – Alice Vial [FRA]

Die dreißigjährige Zoé durchlebt eine ungewöhnliche Veränderung – ihre Menopause hat bereits eingesetzt. Seit dem Tod ihrer Mutter muss sie viel Zeit in der Bar ihres Vaters verbringen – doch wie soll Zoé unter diesen Umständen auf Dauer ein normales Leben führen?

 

La Cucarachita Mandi – Mandi, the Little Cockroach (09‘ 10‘‘) – Martanoemí Noriega [PAN]

Die kleine Kakerlake Mandi träumt vom großen Glück. Aber was ist Glück eigentlich – und brauche ich dafür überhaupt einen Mann? In Mandis Traumwelt beginnt eine etwas andere Reise zu dieser Selbsterkenntnis.

 

Dadyaa – The Woodpeckers of Rotha (16‘ 08‘‘) – Pooja Gurung & Bibhusan Basnet [NEP]

Dadyaa erzählt die Geschichte vom Alltag eines alten Paares, das in einem Geisterdorf lebt. Der Ort konfrontiert sie täglich mit dem Verlust alter Freunde. Auf eine ungewöhnliche Weise gelingt es ihnen jedoch, einen Teil der Vergangenheit zurückzuholen und das Dorf wieder zum Leben zu erwecken.

 

Taste of Love (04‘ 32‘‘) – Paul Scheufler [AUT]

Juicy, funky und fresh erzählt uns die Protagonistin von ihren sexuellen Erfahrungen. Und genauso kann man das visuelle Erlebnis beschreiben, welches uns dieser knackige Kurzfilm beschert: Eine Bild-, Farb-, und Geschmacksexplosion.

 

Terrain Vague – Wasteland (14‘ 24‘‘) – Latifa Said [FRA]

In einer zufälligen Begegnung mit einer Prostituierten erkennt ein maghrebinischer Gastarbeiter die Chance, seine zurückhaltend distanzierte Einstellung gegenüber Frauen endlich zu überwinden. Aus diesem Setting heraus entwickelt Terrain Vague eine feinfühlige Auseinandersetzung mit Vorurteilen, Ängsten und der Frage nach der eigenen Sexualität.

 

Kaugummizigaretten – Candy Cigarettes (25‘ 34‘‘) – Marie Luise Lehner [AUT]

Lia kann nicht auf den Kindergeburtstag ihrer Freundin gehen, denn sie fährt mit ihrem Papa am Wochenende auf ein Festival. Während die Anderen ihren Rausch ausschlafen, putzt sie sich vor dem Zelt die Zähne – ein Pippi-Langstrumpf-Leben. Bis Lias Mutter wieder in der Kommune auftaucht…

 

Euna (18‘ 45‘‘) – Seung-Hyun Chong [KOR/GER]

Die Fabrikarbeiterin Euna braucht dringend Geld. Ihr innigster Wunsch lässt sich nur mit sehr viel Geld erfüllen, der Mangel daran trennt sie von einem Leben ohne Schmerz und Sorge – Der anhaltende Koreakonflikt dargestellt in Form eines Einzelschicksals.

 

Cenizo – Ashen (09‘ 58‘‘) – Jon Mikel Caballero [ESP]

Der Geburtstag ist für ein kleines Mädchen etwas Magisches. Doch Magie und Fantasie reichen nicht immer zum Happy End, wenn die zu reale Realität schwarz-weißes Gut-und-Böse allzu banal werden lässt. Cenizo erzählt eine kurze Geschichte von ganz persönlichen Superhelden.

 

Le coup.. (11‘ 01‘‘) – Jacqueline Nassour [LIB]

Le coup.. zeigt, wie Bewegung als Sprache funktionieren kann; sei es die menschliche Bewegung im Tanz oder die räumliche Bewegung der Kamera. Auf ganz verschiedenen Ebenen entsteht so ein intensives Beziehungsgeflecht zwischen den Tänzerinnen, das auch uns ZuschauerInnen umschließt.

 

Taschengeld – Change (12‘ 32‘‘) – Annika Pinske [GER]

Nach der Schule verbringt die junge Elsa den Tag im Stripclub, den ihr Vater betreibt. Umgeben von halb vollen Gläsern und Zigarettenstummeln auf den Tischen, gehört es zu ihrem Alltag, das Geld aus den Sofaritzen einzusammeln. Doch das ist nicht alles, was Elsa in den Ecken des Gebäudes findet …

 

A Table Game (03‘ 53‘‘) – Nicolás Petelski [EST/ESP/ARG]

Der Ball? Muss in den Mund, ist doch klar! Noch Fragen? Auf jeden Fall, aber muss man Fragen immer stellen? Alle, die ohne auskommen, entführt A Table Game ins herrliche Absurdistan.

 

Trois Mois – Three Months (29‘ 32‘‘) – Diego Neptali Aldana Torres [FRA/VEN]

Drei Monate bleiben der vorbestraften Julie, um mit ihrer Vergangenheit abzuschließen. Ihr einziges großes Ziel ist es, das Sorgerecht für ihre Tochter zurückzubekommen. Dafür muss sie eine Arbeit finden und beweisen, dass sie in der Lage ist, ihrer Tochter eine gute Mutter zu sein.

 

I´m a Stranger Here Myself (12‘ 05‘‘) – Franziska von Stenglin [GER]

Eine sanfte Stimmung, ein Pochen. Der Körper taucht auf und verharrt still, ist sich selbst fremd und der Zuschauer sich ebenso: Hineingeworfen in einen Gedankenstrom – scheinbar unverständlich, doch voller zarter Emotionen.

 

Alfa Ena (27‘ 20‘‘) – Emmanouil Markakis [GRE]

Beziehungen und Erfolge oder Wasser und Nahrung – was hält uns am Leben? Die Luft, der Sauerstoff darin ernährt unseren Körper und Geist. Aus dieser Not oder Abhängigkeit und in einer ungewohnt neuartigen Animation entwickelt Alfa Ena eine wunderschöne Utopie – und gleichzeitig zerreißende Dystopie.

 

Forever Now (18‘ 30‘‘) – Kristian Håskjold [DEN]

Cecilie und William wollen sich trennen. Aufgewühlt von der ambivalenten Gefühlslage gegenüber dem jeweils Anderen finden die beiden eine besondere Art, der schwierigen Situation zu begegnen: Eine letzte Nacht, in der sie gemeinsam feiern und trauern, eine letzte Nacht ganz im Hier und Jetzt.

 

Tradition (10‘ 42‘‘) – Lanka Bandaranayake [SRI]

Heirat bedeutet Neubegründung, Ritualisierung und Zusammenschluss zweier Menschen aus tiefer Empfindung. Tradition zeigt eine junge sri-lankische Frau, die vor ihrer Vermählung von den traumatischen Erlebnissen ihrer Vergangenheit eingeholt wird.

 

Fanny (29‘ 00‘‘) – Halfdan Ullmann Tøndel [NOR]

Irgendwo zwischen bunten Uni-Parties und One-Night-Stands versucht Neu-Studentin Fanny, sich mit ihrer Identität auseinanderzusetzen. Die Fremdheit und Orientierungslosigkeit in der ersten Woche der Uni bringen sie dazu, Teile ihrer Vergangenheit wieder hervorzuholen.

 

Unterkühlung – Undercooling (10‘ 30‘‘) – Olga Kosanovic [AUT]

Kühlschränke können Wellen der Empörung auslösen – das weiß Eddie spätestens jetzt. Vor Ironie strotzend und mit einer stoischen Ruhe karikiert dieser Film, wie schwierig die zwischenmenschliche Kommunikation sein kann und wie man unliebsame Mitmenschen gekonnt ignoriert.

 

British by the Grace of God (15‘ 51‘‘) – Sean Dunn [USA/SCO]

Irene, ihr Mann und ihre nationalistisch gesinnten Freunde sind sich einig: Großbritannien muss erhalten bleiben, wie es ist! Genauso versucht auch Irene, ein heiles Familienleben zu führen. Doch was ist, wenn jegliche Fassade zu bröckeln droht? Ein Einblick in den Kampf um den Erhalt solcher Konstrukte.